Problemlöser
Wer hat sich im Matheunterricht, wenn es über das grundlegende Einmaleins hinausgeht, noch nie gefragt: Und wofür brauche ich das später? Nun, zum Beispiel für Computerberechnungen, Risikobewertungen, Finanzstrategien oder auch die Optimierung von Verpackung und Fertigung. Denn da sind es die Mathegenies, die Probleme nicht nur beschreiben, sondern mithilfe der Mathematik auch die Lösungen finden.
Mathematik
Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com
Genau dein Ding, wenn:
- Du richtig gut mit Zahlen kannst
- Mathe für dich mehr als Plus und Minus ist
- Du gern knobelst
Eher nichts für dich, wenn:
- Du schon Kopfschmerzen kriegst, wenn du Gleichung hörst
- Du lieber mit den Händen als mit dem Kopf arbeitest
- 2 mal 3 macht 4, widdewiddewitt – naja, du weißt schon …
Beim Mathestudium geht’s also nicht um das Rechnen, wie du es aus der Schule kennst, sondern um das Lösen von Problemen.
Das heißt, das Mathematik-Studium vermittelt dir die Methoden, mit denen du alle möglichen naturwissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Phänomene mathematisch erfassen kannst. Das klingt dir jetzt schon zu abstrakt? Dann ist es wohl auch nicht das Richtige für dich, denn abstrakt und logisch denken zu können sind Grundvoraussetzungen. Ebenso Neugier und Ehrgeiz, Kreativität und Geduld – gerade, wenn die Aufgaben richtig knifflig werden. Außerdem sollte die Arbeit mit dem Rechner für dich kein Problem sein, denn dieser ist neben deinem Kopf dann dein Hauptarbeitsmittel.
Mathe wird an vielen Hochschulen angeboten – mit verschiedenen Schwerpunkten.
Zum Beispiel auch als Lehramtsstudium – da natürlich mit großem Anteil an pädagogischen Inhalten und dem Abschluss als Bachelor of Education. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena hingegen gibt’s Mathe als Bachelor of Science. Hier geht es in den insgesamt sechs Fachsemestern bis zum Abschluss zunächst um die Grundlagen der modernen Mathematik und um angewandte Mathematik, rechnergestützte Simulation und mathematische Software und Programmierung.
Im Verlauf wird dann entweder der Bereich Reine Mathematik oder Angewandte Mathematik als Vertiefung gewählt. Außerdem werden sieben Nebenfächer (Informatik, Linguistik mit Schwerpunkt Computerlinguistik / Sprachtechnologie, Ökologie, Philosophie, Physik, Psychologie oder Wirtschaftswissenschaften) zur Auswahl gestellt. Hier wählst du am besten mit Blick auf deine späteren Berufswünsche.
So kannst du als Mathematiker in der Wirtschaft arbeiten, zum Beispiel in der Industrie, bei Banken und Versicherungen, in der Unternehmensberatung oder auch für IT-Dienstleister.
Du kannst aber auch in die Verwaltung gehen oder in Forschung und Lehre. Eingesetzt wirst du dabei unter anderem im Bereich Datenverarbeitung, Softwareentwicklung, Datenbankverwaltung, ebenso wie in der Produktentwicklung, der Prozessoptimierung und Simulation oder auch im Management, wie Planung, Qualitätssicherung, Marktforschung, Unternehmensberatung oder Lagerhaltung.
Wenn es im Anschluss an den Bachelor erstmal noch ein weiterführendes Studium sein soll: Hier bieten sich zum Beispiel Wirtschaftsinformatik, Computational and Data Science oder auch Betriebswirtschaftslehre für Naturwissenschaftler und Ingenieure an. Alles auch Masterstudiengänge an der FSU Jena. Eine kleine Extramotivation gefällig? Im Jahr 2000 hat die Clay-Stiftung sieben große mathematische Probleme vorgestellt und für deren Lösung jeweils eine Million US-Dollar zur Verfügung gestellt. Bisher ist nur eines davon gelöst, nämlich die Poincaré-Vermutung. (mü)