Medizin
Viele drücken sich davor und andere wiederrum atmen erleichtert durch, wenn sie einen bekommen: einen Arzttermin. Aber eins steht fest: Mediziner sind aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken. An der Uni Jena lernst du im Medizin-Studium, wie du die Gesundheit deiner Patienten von Geburt an bis zum Lebensende prüfst und im Ernstfall wieder aufpäppelst.
Genau dein Ding, denn:
- Du möchtest Menschen helfen.
- Du hast ein durchgetaktetes Zeitmanagement.
- Du hast Vertrauen in dich selbst.
Eher Nichts für dich, denn:
- Dein Studium soll kurz und einfach sein.
- Beim Latein-Lernen bist du mit deinem Latein am Ende.
- Verantwortungsvolle Aufgaben gibst du lieber ab.
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Büffeln bis der Arzt kommt: Medizin
Wie ist das Studium aufgebaut und welche Inhalte erwarten dich?
Das Medizin-Studium ist in einen Ersten und Zweiten Abschnitt sowie in das Praktische Jahr (PJ) aufgeteilt. Jeder Abschnitt endet mit dem entsprechenden Ersten, Zweiten und Dritten Staatsexamen. Im ersten Studienabschnitt bekommst du naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt. In Biologie, Chemie und Physik solltest du also in der Schule gut aufgepasst haben.
Hinzu kommen Biochemie, Physiologie sowie Anatomie, die Lehre des menschlichen Körpers. Hier wirst du an Kursen teilnehmen, in denen du Leichen wissenschaftlich analysierst. Vor deinem Ersten Staatsexamen musst du die Teilnahme an einer Erste-Hilfe-Ausbildung nachweisen können und einen dreimonatigen Krankenpflegedienst ableisten. Den kannst du auch schon vor Beginn deines Studiums machen oder in den Semesterferien. Wenn du schon ein Freiwilliges Soziales Jahr, einen Bundesfreiwilligendienst oder gar eine Ausbildung in einer pflegerischen Einrichtung gemacht hast, wird dir das angerechnet und du musst das Pflegepraktikum nicht machen.
Medizin-Studium: So geht’s im zweiten Abschnitt weiter
Dann beginnt der zweite Studienabschnitt, der sechs Semester dauert. Dieser besteht aus einem Orientierungssemester, in welchem du die einzelnen klinischen Bereiche kennenlernst. Zum Universitätsklinikum Jena zählen zum Beispiel die Klinik für Neurologie, Kinder- und Jugendmedizin sowie die Kliniken für Innere Medizin. In diesem Studienabschnitt steht auch für vier Monate die Famulatur an. So werden die Pflichtpraktika von Medizin-Studierenden genannt, in denen sie Erfahrungen im Krankenhaus und in Arztpraxen sammeln.
Im sechsten Semester entscheidest du dich für einen Interessensschwerpunkt: Klinik-orientierte Medizin, Ambulant-orientierte Medizin oder Forschung-orientierte Medizin. Dann folgt das PJ in einem Krankenhaus.
Was ist ein Praktisches Jahr?
Während des PJs hast du die Möglichkeit, mit Patienten zu arbeiten. Du versorgst und betreust sie und erhältst Anweisungen von Dozierenden sowie erfahrenen Ärzten, die dir anschließend ihr Feedback geben. Durch deine Beteiligung an den Aufgaben erhältst du einen realitätsnahen Einblick in die Arbeit im Krankenhaus. Außerdem verdienst du erstes Geld. Wie der Name schon sagt, dauert diese Phase des Medizin-Studiums ein Jahr und endet ebenfalls mit einem Staatsexamen – dem Dritten und Letzten.
Wie lange dauert es, bis man fertiger Arzt ist?
Die Regelstudienzeit des Medizin-Studiums beträgt insgesamt sechs Jahre und drei Monate. Wer das Dritte Staatsexamen bestanden hat, kann seine Approbation zur Anerkennung ärztlicher Tätigkeit beantragen. Ist die erteilt worden, schließt sich für die allermeisten Mediziner noch die Facharztausbildung an. Die dauert je nach Fachgebiet vier (Anatomie, Biochemie und Physiologie), fünf (zum Beispiel Augenheilkunde, Rechtsmedizin oder Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde) oder sechs Jahre (unter anderem Herzchirurgie, Kinder- und Jugendchirurgie und Pathologie). Die meisten angehenden Fachärzte absolvieren die Ausbildung berufsbegleitend und arbeiten nebenbei im Krankenhaus.
Welche Fachärzte gibt es?
Insgesamt gibt es 34 verschiedene Fachgebiete, von denen einige in weitere Teilbereiche gesplittet sind. Als Facharzt arbeitest du in einem spezifischen medizinischen Bereich, der dir besonders liegt und in dem du dein Wissen vertieft hast. Darunter fallen zum Beispiel die Innere Medizin, Anästhesie, Chirurgie und Frauenheilkunde/ Geburtshilfe. Gerade die Innere Medizin und die Chirurgie fächern sich in zahlreiche Teilgebiete auf.
Muss man einen Facharzt machen, um Hausarzt zu werden?
Ja, auch der „Allgemeinmediziner“ hat eine Facharztweiterbildung hinter sich – die für Allgemeinmedizin. Besser bekannt als „Hausarzt“ arbeiten sie in einer Praxis, in der sie ihre Patienten grundlegend medizinisch versorgen. Sie sind die Ärzte mit besonders breitgefächertem Wissen. Übrigens können auch Fachärzte für Innere Medizin als Hausarzt arbeiten, da die Fachrichtung fast alles abdeckt, was auch ein Allgemeinmediziner kann.
Und wie wird man Notarzt?
Es gibt in Deutschland keinen speziellen Facharzt für Notfallmedizin wie in anderen europäischen Ländern oder den USA. Entscheidend ist, dass die Ärzte einen „Fachkundenachweis Rettungsdienst“ absolviert haben. Außerdem müssen sie noch weitere Voraussetzungen erfüllen, wie dass sie schon mindestens zwei Jahre als Arzt tätig sind. In der Regel sind Notärzte Ärzte, die im Krankenhaus in der Anästhesiologie, Chirurgie oder Inneren Medizin arbeiten und sich zusätzlich im Notarztdienst engagieren.
Du möchtest kein Arzt werden? Das sind die Alternativen:
Nicht jeder Absolvent eines Medizin-Studiums muss Arzt werden. Erklärst du zum Beispiel gern? Oder gibst sogar Nachhilfestunden? Dann solltest du darüber nachdenken, nach deinem Medizin-Studium Professor an einer Hochschule zu werden. In diesem Fall stehst du vor den angehenden Medizinern und bringst sie durch ihr Medizin-Studium. Auch könntest du für Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen tätig werden, indem du ungeklärte medizinische Fragen erforschst. Wenn dich das Lampenfieber packt und du lieber schreibst als vor vielen Menschen zu sprechen, könntest du Journalist einer medizinischen Fachzeitschrift werden. (ak/sa)