Ich sehe was …
was du nicht siehst? Dann bist du vielleicht ein Fall für den Optometristen. Der ist ein so genannter Primary Eye Care Provider. Klingt kompliziert, heißt aber nichts anderes, als dass er die erste Anlaufstelle in Sachen Gesundheitsstatus des Auges und visuellen Systems ist. Er führt optometrische Untersuchungen durch und weiß, welche optometrische Versorgung je nach Befund die richtige ist. Klingt immer noch zu kompliziert? Okay: Wenn du nicht richtig sehen kannst, brauchst du vielleicht eine Brille. Der Optmometrist analysiert deine Sehfähigkeit und sucht dir, falls du eine brauchst, die passende Sehhilfe raus. Für ein Studium der Optometrie sollte man sich allerdings an die Fachbegriffe gewöhnen – der Studiengang hat es in sich.
Optometrie
Genau dein Ding, wenn:
- du dich für medizinische und optische Inhalte interessierst.
- du keine Angst vor Fachbegriffen hast.
- du anderen gern den Durchblick verschaffst.
Eher nichts für dich, wenn:
- du vor Naturwissenschaften lieber die Augen verschließt.
- du ein entspanntes Studium mit Interpretationsspielraum suchst.
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Das Bachelor-Studium Augenoptik/Optometrie wird an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena angeboten.
Es dauert sechs Semester und schließt mit dem Bachelor of Science ab.
Welche Inhalte kommen dabei auf dich zu?
Nun, unter anderem Optometrie (Refraktions- und Korrektionsbestimmung, Analyse visueller Funktionen und Störungen, optometrisches Management), Kontaktlinse (Untersuchungstechniken und Kontaktlinsenversorgung), Vergrößernde Sehhilfen (Low Vision-Versorgung, Licht- und Sehhilfentechnik), Biomedizin (Anatomie und Physiologie des Auges, Pathologie, Pharmakologie), Optik und Technik der Sehhilfen, BWL für Augenoptik/Optometrie, Marketing und Unternehmensführung, Physiologische Optik, Technische und Physikalische Optik, Lasertechnologie, wissenschaftliches Arbeiten und Englisch für Optometristen. Wenn du jetzt schon Kopfschmerzen nur vom Hinschauen bekommst – und das nicht an einer Fehlsichtigkeit liegt – ja, die Inhalte sind umfangreich und anspruchsvoll. Du solltest auf jeden Fall Interesse mitbringen und mit den Naturwissenschaften nicht auf Kriegsfuß stehen.
Damit es nicht zu theoretisch wird, gibt es während des Studiums optometrisch-klinische Praktika an Probanden an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und medizinisch-klinische Praktika an Patienten der Augenklinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Außerdem gehört ein achtwöchiges Praktikum im sechsten Semester zum Studienplan. Ebenfalls im sechsten Semester wartet die Bachelorarbeit, mit der du dein Studium abschließt. Als Absolvent mit den Fähigkeiten, Fehlsichtigen zu erkennen und zu beheben, kannst du unter anderem in Augenarztpraxen und Augenkliniken, Institutionen der Sehbehinderten-Rehabilitation aber auch in Forschungsinstituten und der optischen Industrie arbeiten.
Du kannst auch erstmal noch weiter studieren, ebenfalls an der EAH Jena.
Hier wird nämlich auch der Masterstudiengang Optometrie/Ophthalmotechnologie („Sehen und Technik“)/ Vision Science angeboten. Dieser dauert weitere vier Semester, in denen die bisher erlangten Kenntnisse weiter vertieft und spezialisiert werden. Du kannst dich unter anderem mit Lichttechnik, Vision Training, Ophthalmotechnologie, Optischer Messtechnik oder Optikdesign beschäftigen. Außerdem wirst du ein vierwöchiges Forschungspraktikum absolvieren.
Voraussetzung für das Bachelorstudium ist neben der Hochschulreife eine abgeschlossene Berufsausbildung
zum Augenoptikergesellen oder ein mindestens achtwöchiges Praktikum in der Augenoptik. (mü)