Rechtswissenschaften/ Jura
In Krimis interessieren dich am meisten die Szenen aus dem Gerichtssaal? Und wenn dann endlich die Wahrheit ans Licht kommt, musst du einmal tief durchatmen. Du würdest am liebsten selbst so einen Triumph feiern und für Gerechtigkeit sorgen? Dann solltest du Jurist werden. Was an vielen Unis „Jura“ genannt wird, heißt an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena Rechtswissenschaften.
Genau dein Ding, denn:
- Du hast einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
- Wenn sich zwei Freunde streiten, überlegst du, wer Schuld hat.
- Von traurigen Berichten oder gruseligen Krimis lässt du dich nicht abschrecken.
Eher Nichts für dich, denn:
- Es fällt dir schwer, Entscheidungen zu treffen.
- Komplizierte Texte legst du sofort beiseite.
- Bei Diskussionen hältst du dich lieber zurück.
Illustration: MicroOne – stock.adobe.com
Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen? Rechtswissenschaften/ Jura: Wie läuft das Studium der Rechtswissenschaften ab?
Zuerst startest du mit dem Grundstudium. Du lernst dabei Grundlegendes über die drei großen Rechtsgebiete Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. Das Grundstudium endet mit der bestandenen Zwischenprüfung. Mit jeweils zwei Klausuren pro Rechtsgebiet besteht sie aus sechs Klausuren.
Zwischen dem vierten und sechsten Semester folgt dann das Hauptstudium, währenddessen du eine von drei Klausuren der sogenannten „Großen Übungen“ bestehen musst. In der Regel stehst du dann im fünften Semester vor der Entscheidung, welchen Schwerpunkt du für dein Hauptstudium wählen möchtest. Diese Wahl schränkt dich in der zukünftigen Berufswahl aber nicht ein. Solltest du dich beispielsweise auf Deutsches und Europäisches Arbeits- und Sozialrecht spezialisieren, kannst du genauso gut später in der Zivilrechtspflege oder im Öffentlichen Recht arbeiten. Im siebten und achten Semester findet die Examensvorbereitung statt. In dieser Zeit sollen dich Prüfungssimulationen und ein Examensklausurenkurs auf das anstehende Erste Staatsexamen (StEx) vorbereiten.
Was hat es mit den Staatsexamina auf sich?
Anders als bei Bachelor- und Masterstudiengängen warten am Ende deines Rechtswissenschaften-Studiums das Erste und Zweite Staatsexamen auf dich. Das Erste StEx erfolgt im zehnten Semester und wird vom Thüringer Justizprüfungsamt geleitet. Für sechs schriftliche Klausuren und eine mündliche Prüfung musst du nochmal ordentlich Gas geben. Deine Note des Ersten StEx setzt sich aus dem staatlichen Teil, der deutschlandweit gleich gestaltet ist, und dem universitären Teil zusammen. Dementsprechend fließen dreißig Prozent deines gesetzten Schwerpunktes in deine Note. Solltest du nach deinem Ersten StEx direkt ins Berufsleben durchstarten wollen, kannst du in Unternehmen arbeiten, die dein Know-how als Wirtschaftsjurist oder Arbeitsrechtler brauchen.
Hältst du dein Erstes bestandenes StEx in den Händen, hast du damit gleichzeitig für die Zugangsberechtigung des Referendariats gesorgt. Bevor du also die letzte große Herausforderung mit dem Zweiten StEx meisterst, geht es erst einmal in die zweijährige juristische Ausbildung für dich. Das heißt: Her mit dem Aktenkoffer und ab in die Staatsanwaltschaft, Rechtsanwaltskanzlei oder andere Arbeitsplätze, zu denen es dich nun verschlägt. Das Zweite StEx läuft ähnlich wie das Erste ab. Du musst diesmal jedoch acht schriftliche und eine mündliche Prüfung bestehen.
Rechtswissenschaften: Was gibt es für Berufe außer dem Richter, Rechts- oder Staatsanwalt?
Mit einem abgeschlossenen Studium der Rechtswissenschaften stehen dir viele Türen offen. Allein als Rechtsanwalt hast du über zwanzig Möglichkeiten, deine Spezialisierung zu wählen. Dazu gehören zum Beispiel Familienrecht, Erbrecht oder das Bau- und Architektenrecht.
Solltest du dich aber nicht für die klassischen Berufe der Juristen interessieren, gibt es weitere Karrieremöglichkeiten: Wenn du zum Beispiel auch schon darüber nachgedacht hast, Lehrer zu werden, könnte auch der Beruf des Repetitors etwas für dich sein. Deine Aufgabe als Repetitor besteht darin, anderen die Rechtswissenschaften zu lehren.
Möchtest du dein Interesse zum Recht mit deiner Liebe zum Sport verbinden? Als Justiziar im Sportverein erstellst du Spieler- und Transferverträge. Auch braucht ein Verein Lizenzen, um zum Beispiel ein bestimmtes Logo auf den Trikots tragen zu dürfen.
Und wenn du in Krimis versinkst, kommst du nicht umhin, auch an die faszinierende Polizeiarbeit zu denken? Als Jurist kannst du auch bei der Polizei tätig werden. Vielleicht verschlägt es dich ins Bundeskriminalamt (BKA). Hier gibt es Abteilungen, die es in sich haben, wie zum Beispiel jene für schwere und organisierte Kriminalität. Dort ist dann auch deine Spürnase gefragt.