Kauffrau für Büromanagement (m/w/d)
Eine Präsentation muss geplant, Büromaterial besorgt oder eine Rechnung geschrieben werden? Kaufleute für Büromanagement kümmern sich darum!
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Yuuki mit ihrem Partner bei der Zeugnisübergabe. Foto: privat
Kauffrau für Büromanagement: Planlos war gestern
Kaufleute für Büromanagement bringen Struktur und Ordnung in den Büroalltag. Yuuki ist eines dieser Organisationstalente, obwohl ihr Werdegang nicht unbedingt nach Plan verlief.
Im Fall der 30-Jährigen sind aller guten Dinge vier, denn ihre ersten drei Ausbildungsanläufe waren für Yuuki weniger erfolgreich. „Zuerst hatte ich eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau angefangen, aber nach einem Jahr wieder abgebrochen. Danach habe ich zwei Jahre lang Ergotherapeutin gelernt, musste das aber aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls abbrechen. 2018 habe ich dann zum ersten Mal die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement angefangen, bin ein Jahr später aber gekündigt worden, weil ich längere Zeit krank war. Deshalb habe ich 2021 nochmal Anlauf genommen und dann hat es dieses Mal auch geklappt.“
Aufgrund ihrer vorherigen Fehlversuche sei es für Yuuki schwer gewesen, selbst einen Ausbildungsplatz zu finden. Vermittelt wurde sie deshalb über die Agentur für Arbeit. Als Träger fungierte die Stiftung Rehabilitationszentrum Thüringer Wald in Schleusingen. Dort fand die duale Ausbildung außerbetrieblich statt. Das heißt, die Auszubildenden haben keinen Ausbildungsbetrieb, sondern lernen ihren Beruf anhand praktischer Aufgaben im Einrichtungsumfeld. „Die meiste Zeit war ich dort im Rehazentrum, aber je eine Woche im Monat hatten wir Praktikum in verschiedenen Betrieben. Im ersten Lehrjahr war ich an der Rezeption in einem Krankenhaus, im zweiten bei einem Baustoffhandel und im dritten in einem Buchhaltungsbüro. Dadurch lernt man viele verschiedene Betriebe und auch die Bandbreite an Möglichkeiten kennen, die dieser Beruf zu bieten hat.“
Jonglieren mit Zahlen
Ein weiterer Vorteil sei gewesen, dass der theoretische Teil ihrer Ausbildung gesondert gefördert wurde. Einmal die Woche war im Rehabilitationszentrum Stützunterricht angesagt, durch den die in der Berufsschule behandelten Themen noch einmal vertieft werden konnten. Wenig Spaß hatte Yuuki dabei in den Lernfeldern Buchhaltung und Dienstreisenplanung, wohingegen ihr Einkauf und Logistik von Anfang an gefielen. „Man muss in diesem Beruf ein gewisses Zahlenverständnis mitbringen, keine Angst vor dem Umgang mit einem PC haben und sich gut ausdrücken können. Durch die Ausbildung habe ich gemerkt, dass das der richtige Beruf für mich ist.“
Der Beweis dafür wurde ihr im November in Form eines Bildungsfuchses verliehen. „Das war tatsächlich von Anfang an mein Ziel und meine Motivation, weil es viele Leute gab, die mir das nicht zugetraut hätten. Denen jetzt das Gegenteil beweisen zu können, das ist schon eine Genugtuung.“
Endlich angekommen
Nach der Ausbildung hat es Yuuki nun wieder zur Agentur für Arbeit verschlagen, dieses Mal aber nicht als Kundin. Sie ist inzwischen in ihrem Beruf angekommen und in der Eingangszone angestellt. Dort nimmt sie Kunden und Anträge in Empfang, bereitet die Bearbeitung durch Sachverständige vor und nimmt Kontakt zu Kunden auf, wenn Fragen aufkommen. „Am Anfang war das Telefonieren etwas schwierig für mich, weil ich auch ein bisschen Angst vor dem Kundenkontakt hatte. Mittlerweile geht es aber und die Leute sind auch überwiegend freundlich am Telefon.“ Schwierig sei es zudem gewesen, die ganzen Gesetze zu lernen, mit denen sie nun täglich zu tun hat, aber auch das habe Yuuki inzwischen verinnerlicht. Nun freut sie sich darauf, Arbeitserfahrung zu sammeln und schmiedet in der Zwischenzeit Pläne für die Zukunft. Ihr nächstes Ziel: Betriebswirtin.
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