Operationstechnischer Assistent (m/w/d)

Operationstechnische Assistenten sind während der OP dabei und dokumentieren entweder alle Eingriffe ganz genau oder bereiten die chirurgischen Eingriffe vor und reichen die medizinischen Instrumente.

Aus­bildungs­dauer: 3 Jahre

 

Ausbildung: Operationstechnischer Assistent

Während einer OP steht nicht nur der Chirurg konzentriert über dem Patienten. Zum medizinischen Team gehören auf jeden Fall auch die Operationstechnischen Assistenten. Isabella und Alex erklären, was es mit dem Beruf auf sich hat. Foto: privat

Operationstechnischer Assistent: Besser als nur ‚OK‘ im OP

„Der Beruf ist nichts für Leute, die immer den nächsten Kick und den nächsten Adrenalinschub brauchen“, sagt Isabella. Die 21-Jährige ist genauso wie Alex im dritten Ausbildungsjahr und erlernt noch nach der alten Ausbildungsordnung den Beruf des Medizinisch-technischen Assistenten für den Operationsdienst. Seit Januar 2022 gilt das neue Anästhesie technische- und Operationstechnische-Assistenten-Gesetz, wonach beide Berufe nun dual ausgebildet werden. Wenn Alex und Isabella fertig sind, erhalten sie aber auch den Abschluss als Operationstechnische Assistenten (OTA).

Ausbildung zum OTA in Thüringen

Beide Auszubildende erlernen das theoretische Wissen über ihren Beruf am Bildungswerk für Gesundheitsberufe in Erfurt. Die Inhalte sind breit gefächert und schließen unter anderem Chirurgie-Unterricht, Krankheitslehre, Mikrobiologie und Anatomie mit ein. Die andere Hälfte ihrer Ausbildungen verbringen Isabella und Alex in verschiedenen Krankenhäusern – Alex im Sophien- und Hufeland Klinikum in Weimar und Isabella in der Zentralklinik Bad Berka.

Die Prüfung zum „Springer“

Generell gibt es für OTAs zwei Seiten des Berufs: den sterilen und den unsterilen. „Die ersten anderthalb Jahre der Berufsausbildung ist man nur im unsterilen Bereich. Das nennt man ‚Springer‘“, erklärt Isabella. „Dabei lernt man die Abläufe: Wie reiche ich richtig sterile Sachen an? Wie dokumentiere ich am Computer? Denn wir müssen alles, was während der OP verwendet wird, zum Beispiel die Anzahl der Klemmen während einer Herz-OP, dokumentieren.“ Nach diesen anderthalb Jahren gibt es eine „Springer“-Prüfung und danach werden die Azubis an die Aufgaben des steril Instrumentierenden herangeführt. Während der Ausbildung gibt es verschiedene Pflichtbereiche in der OP, die die Auszubildenden kennenlernen müssen. Verpflichtend sind auch ein Pflegepraktikum sowie Einsätze in der Zentralsterilisation, in der alle Instrumente sterilisiert werden, und der Notaufnahme.

 

Erste Erfahrungen als OTA-Azubi

An ihre ersten Male im OP erinnern sich Alex und Isabella noch gut. Isabella: „An meinem allerersten OP-Tag war ich in der Wirbelsäulenchirurgie und durfte viel von der Anästhesie-Seite aus zugucken. Danach wäre ich fast umgekippt und dachte kurz, dass ich den falschen Beruf gewählt habe. Aber man gewöhnt sich schnell daran.“ Auch Alex war bei seiner ersten OP als steriler OTA sehr nervös: „Es ist ein großer Unterschied, ob man nur unsteril zuguckt und dokumentiert, oder steril arbeitet. Man ist so konzentriert darauf, sich selbst, die Instrumente und die Abdeckungen nicht unsteril zu machen.“

Nichts für schwache Nerven

Isabella stellt fest, dass die Arbeit im OP auch zu vielem mentalen Ballast führen kann, den man anfangs womöglich unterschätzt. „Wir kriegen ja alles mit und oft haben wir Patienten, deren Situationen wir zwar verbessern können, die wir aber nicht heilen können. Damit hatte ich anfangs zu kämpfen.“ Extrem wichtig sei auch, den Mut aufzubringen, Fehler sofort zuzugeben, wenn man zum Beispiel aus Versehen ein Instrument unsteril gemacht habe. Denn ein solcher Fehler könnte für den Patienten sonst tödlich enden.

Und wie geht es weiter?

Wer sich, ohne Medizin zu studieren, nach ein paar Jahren Berufserfahrung weiterbilden möchte, kann Chirurgisch-technischer Assistent (CTA) werden oder das Studium zum Physician Assistant (deutsch: Arztassistent) aufnehmen. Isabella und Alex stehen ja noch ganz am Anfang ihrer medizinischen Laufbahn und können sich zurzeit gut vorstellen, Praxisanleiter zu werden, um sich um künftige OTA-Azubis zu kümmern.

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