Pflegefachleute (m/w/d)
Pflegefachleute arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder in der ambulanten Pflege. Dort pflegen sie alle Menschen, egal ob sie alt, krank oder noch sehr jung sind.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Pflegefachleute: Menschenfreunde im Einsatz
Für Jonas und Hannah ist klar: Sie möchten mit Menschen arbeiten – sich um sie kümmern, sie versorgen und pflegen. Deswegen werden sie Pflegefachmann und -frau. Passt der Beruf auch zu dir?
Für Hannah war schon immer klar, dass sie in die Pflege gehen möchte. Sie hatte aber noch eine andere Motivation: „Ich wollte in der Lage sein, auch im Alltag Menschen zu helfen, zum Beispiel, wenn sie Erste Hilfe benötigen. Ich wollte wissen, was ich in solchen Situationen tun muss.“
Das kann sie jetzt! Inzwischen hat die 18-Jährige ihre Ausbildung in diesem Sommer erfolgreich abgeschlossen und musste tatsächlich schon in einem Geschäft Erste Hilfe leisten. „Ich bin in den Laden rein und jemand hatte einen epileptischen Anfall“, erinnert sie sich. „Keiner wusste, was zu tun ist. Aber ich konnte handeln, Erste Hilfe leisten und den umstehenden Leuten Anweisungen geben, was sie machen sollen. Das hat alles funktioniert und war ein sehr gutes Gefühl.“
Abwechslung in Einsatzbereichen
Da seit 2020 die Ausbildung in der Pflege generalistisch abläuft, lernen alle Pflege-Azubis alle Bereiche kennen und können sich nach ihrem Abschluss aussuchen, ob sie im Krankenhaus, der ambulanten Pflege oder im Pflegeheim arbeiten möchten.
Nichtsdestotrotz gibt es für jeden Auszubildenden einen Träger der praktischen Ausbildung. Für Hannah und Jonas ist das das Eichsfeld Klinikum in Heilbad Heiligenstadt. Hier haben sie ihre Ausbildung mit einem Orientierungseinsatz begonnen. Jonas: „Ich wollte die Ausbildung im Krankenhaus machen, weil hier mehr los ist. Man lernt viele Krankheitsbilder kennen und vertieft dadurch sein medizinisches Wissen.“ Sein erster Einsatz war auf einer chirurgischen Station. Hier liegen Patienten, die zum Beispiel wegen komplizierter Knochenbrüche operiert werden mussten und sich vorübergehend nicht mehr so gut bewegen können.
Ausbildung in der Pflege: nicht nur im Krankenhaus
Neben den Stationen im Krankenhaus müssen alle Pflege-Azubis auch die anderen Bereiche außerhalb ihres Trägers ausprobieren. So war Hannah für sechs Wochen in einem Altenheim und hat dort die Bewohner pflegerisch versorgt. „Das war etwas ganz anderes als im Krankenhaus“, sagt sie. „Die Grundpflege steht hier im Fokus und, dass die Leute sich wohlfühlen. Das ist natürlich auch im Krankenhaus wichtig, aber das Altenheim ist nun mal ihr Zuhause.“
Außerdem hatte sie externe Einsätze in der ambulanten Pflege. „Hier haben wir zum Beispiel Blutzucker gemessen, Insulin verabreicht, Thrombosestrümpfe angezogen und – wie immer – bei der Körperpflege unterstützt“, erklärt sie.
Ein weiterer verpflichtender Einsatz ist in einer psychiatrischen Klinik. Auch hier hätten sich laut Hannah die Aufgaben stark vom Klinikalltag unterschieden. Die Patienten, die dort behandelt werden, waschen sich in der Regel selbst, sodass die Pfleger sich mehr auf die Gesprächsführung, Visite und Tablettenausgabe konzentrieren. Spannend fand Hannah, dass sie dort auch bei Therapien dabei sein konnte.
Teil der Ausbildung ist die Ermutigung zu selbstständigem Arbeiten. Hier verbindet Hannah gerade fachkundig ein Handgelenk.
Notfallversorgung und andere Bereiche im Krankenhaus
Doch natürlich gibt es auch im Krankenhaus noch weitere Stationen. So war Hannah bereits auf der Kinderstation, wo sie während der ärztlichen Untersuchungen dabei war und diese vor- und nachbereitet hat. Sehr anspruchsvoll wurde es auf der ITS, der Intensivtherapiestation. „Man braucht wirklich einen sehr großen Wissensschatz und alle im Team arbeiten sehr eng zusammen, da es hier schnell zu Notfällen kommen kann“, erinnert sie sich.
Apropos Notfälle: Wie jedes Krankenhaus haben auch die Eichsfeld Kliniken eine Notfallambulanz, in der die Azubis im dritten Lehrjahr eingesetzt werden. Eine geregelte Schicht mit geplanten OPs gibt es hier nicht.
Von kleinen Verletzungen bis zu echten Notfällen kann hier ständig ein neuer Patient eingeliefert werden. „Man kriegt da schnell den Blick für die mit ernsthaften Problemen“, findet die 18-Jährige. Unterstützung bekommt das Pflegepersonal immer mehr durch die Digitalisierung. Bei Jonas‘ und Hannahs Ausbildungsträger wird zum Beispiel mit digitalen Tafeln gearbeitet, auf denen sie in der Notaufnahme schon vorabsehen können, was für ein Patient in welchem Zustand eingeliefert wird.
Hier sieht man Hannah und Jonas mit typischem Equipment, das zum Berufsalltag dazugehört: Medikamente und Verbandsmaterial. Der Computer hilft, den Überblick zu behalten. Fotos: Sandra Böhm
Den theoretischen Grundstein legt die Berufsschule
Neben den vielen praktischen Einsätzen ist die Berufsschule ein weiterer wichtiger Baustein der Ausbildung. Blockweise lernen die Azubis hier alles, was sie für ihren Beruf wissen müssen. Dabei ist der Stoff so aufgebaut, dass erst die Grundlagen für spätere Vertiefungen gelegt werden. So hat Jonas bereits die Anatomie des Herzens kennengelernt. Im zweiten Lehrjahr lernt er dann dessen entsprechende Krankheitsbilder kennen.
„Auch wir müssen die Symptome und Risiken erkennen“, betont Hannah. „In der Realität ist es häufig so, dass die Patienten nicht nur eine, sondern mehrere Erkrankungen haben. Oder ein anderes Beispiel: Auch eine demente Frau kann sich mal den Arm brechen.“
Abschlussprüfung – und dann?
Hannah erlebte während ihres dritten Ausbildungsjahres noch eine Besonderheit: die azubigeführte Station. Hannahs Jahrgang war dieses Jahr der Erste, der das ausprobiert hat. Für drei Wochen mussten sie sich eigenständig um zwei bis drei Patienten kümmern. Dabei sind sie zwar unter Aufsicht ihrer Praxisanleiter, die sollen aber nur eingreifen, wenn das Wohl der Patienten gefährdet ist. „Das war sehr aufregend“, sagt Hannah. „Aber danach habe ich mich sehr viel sicherer gefühlt – auch mit Blick auf die damals bald anstehende Abschlussprüfung.“
Wer die geschafft hat, dem stehen in der pflegerischen Versorgung nun alle Türen offen – seit der Generalisierung der Ausbildung sogar europaweit. Aber mit dem Abschluss muss noch nicht Schluss sein. Es gibt zahlreiche Weiterbildungen: zum Praxisanleiter oder Pflegedienstleiter oder mit fachlichem Schwerpunkt zum Beispiel im Wundmanagement oder der Schmerztherapie. Jonas kann sich gut vorstellen, sich in der Intensivmedizin weiterzubilden oder sogar Pflege- oder Medizinpädagogik zu studieren. Hannah freut sich jetzt erstmal auf ihren ersten Arbeitstag als ausgebildete Pflegefachfrau.
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