Stipendium lockt Medizin-Studie­ren­de

Es ist kein Geheimnis, dass die Versorgung von Ärzten und Hausärzten auf dem Land immer schwieriger wird, weil die älteren Ärz­te, wenn sie in Rente gehen, kaum jun­ge Ärzte finden, die ihre Pra­xen übernehmen. Die suchen sich näm­lich viel häufiger Anstellungen oder Praxen in den Groß­städ­ten. Der Landkreis Schmal­kalden-Meiningen bietet jetzt für Medizin-Studieren­de ein Stipendium an, das sie in der Region halten soll.

 

Stipendium lockt Medizin-Studierende

Pauline studiert an der Friedrich-Schil­ler­-Uni­versität Jena Medizin. Sie wollte schon von klein auf Ärztin werden. Jetzt ist die 20-­Jährige aus Zel­la-­Mehlis im vier­ten Semes­ter und ei­ne der ersten Medizin-­Stipendiatinnen des Landkreises Schmal­kal­den-Mei­ningen. | Foto: privat

Pauline, warum möchtest du Ärztin wer­den?

Ich wollte das schon sehr lange, weil ich erstens das Themengebiet super interessant und den menschlichen Körper voll cool finde. Zweitens sind mein Papa und mein Opa auch Ärzte, wes­we­gen ich schon als Kind ganz oft mit in der Praxis war. Wir hatten auch ganz viele Arzt­-Zeit­schrif­ten und ich fand es immer richtig cool, Bilder von Einblicken während OPs zu sehen. In der Schu­le waren meine Lieblingsfächer Bio und Che­mie. Da hat sich das dann mit meinem Stu­dien­wunsch so ergeben.

Wie hast du von dem Stipendium gehört und was beinhaltet es?

Das habe ich in der Zeitung gelesen. Es beinhaltet, dass man für fünf Jahre nach dem Studium ei­nen hausärztlichen Sitz in Schmalkalden­-Meiningen gründet oder übernimmt, um die ärztliche Versorgung zu sichern. Oder man arbeitet für mindestens genauso lange im Gesundheitsamt. Was ich davon machen möchte, weiß ich noch nicht so genau. Ich habe jetzt ja noch einen richtig langen Weg vor mir. Im Gegenzug erhalte ich monatlich ein Stipendium in Höhe von 500 Euro.

War es zu Beginn deines Studiums so­wieso dein Ziel, Hausärztin zu wer­den?

Ich war eigentlich offen für alles. Jetzt im vor­kli­ni­schen Teil des Studiums tritt man auch noch nicht so viel in Kontakt mit spezifischen Fachrichtungen. Aber was an der Allgemeinmedizin cool ist, ist, dass man nicht auf ein kleines Gebiet spezi­alisiert ist, sondern täglich viele Krankheits­bil­der sieht.

Wärst du so oder so gerne nach dem Studium zurück in die Region ge­kom­men?

Ich wusste, als ich angefangen habe zu studieren, noch nicht, in welche Stadt ich später mal ge­hen möchte. Ich denke, das Stipendium ist eine gute Möglichkeit, mehr Ärzte in der Region zu halten, weil man einen Anreiz hat. Das finde ich eine gute Idee.

Bist du mit deiner Heimat stark ver­bun­den?

Ja, ich habe in meinem Heimatort Zella­-Mehlis Gi­tarre in einer Musikschule gespielt. Da hatten wir in einem Ensemble viele Auftritte. Das hat mir ziemlich viel Spaß gemacht. Außerdem bin ich im Tennisverein aktiv. Da haben wir mehrere Da­men-­Mannschaften und ich habe auch einen Trai­ner­schein.

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